Inzwischen ist viel Zeit vergangen und ich habe schon lange nichts mehr in dieser Kolumne geschrieben. Das möchte ich nun ändern. Schwanger mit einem neuen Wunder unter meinem Herzen, bin ich im Leben als Mama eines 20 Monate alten Wirbelwindes angekommen, der schon bald ein Geschwisterchen bekommt. Unser Baby ist mittlerweile ein charakterstarkes Kleinkind geworden, das uns als Familie in so vielen Lebenslagen bereichert und wir sind überglücklich, so einen wunderbaren Sohn zu haben. Doch nun warten einige neue Herausforderungen auf mich. Denn auch wenn ich mich in (m)einem Leben mit Baby zurecht gefunden habe, wird bald alles anders. Ein weiteres Kind wird bestimmt für so einige unberechenbare Ereignisse sorgen, aus denen ich lernen werde und ich möchte euch nun wieder regelmäßig ein wenig über meinen Alltag als Mama erzählen. „Mama“ – vier Buchstaben – ein Wort, eine Bezeiechnung, (m) ein Leben mit Baby.
Ich gehöre zu jenen Mamas, die ihren Alltag zuhause als Hausfrau, „Familien-Managerin“ und Ehefrau wirklich lieben und genießen. Es gibt eigentlich selten Tage, an denen mir die Decke auf den Kopf fällt. Dies liegt mitunter aber sicher daran, dass ich nun seit einem Jahr – also seit Maximilian 9 Monate alt ist – wieder geringfügig für meinen Arbeitgeber tätig bin. Das bedeutet, dass ich ca. 40 Stunden im Monat arbeite: einen Teil direkt vor Ort im Büro und den Rest von zuhause aus im Home Office. Ich bin also nicht immer nur daheim und ständig mit Windelwechseln, Essenkochen und Co. beschäftigt. An den zwei-drei Tagen im Monat, an denen ich also nicht zuhause sondern von morgens bis abends im Büro bin, mit Arbeitskollegen plaudere und sechs Stunden lang nicht mit „Mami, Mami“ gerufen werde, genieße ich das sehr. Das ist meine kleine Auszeit. Es ist gerade zu herrlich, wenn man auf die Toilette gehen kann, wann man will, wie oft man will und vor allem alleine. Kein Kind läuft mit, reicht einem das Klopapier und räumt zum zweihundersten Mal das Kästchen unter dem Waschbecken aus und wirft Tampons durch den Raum. Ja, es ist einfach wunderbar und ja, solche Momente wissen nur Eltern zu schätzen. Meine kinderlosen Freundinnen waren kurzzeitig empört, als ich ihnen gesagt habe, dass ich Max mit auf die Toilette nehme. Aber sie werden schon noch sehen, dass es um einiges einfacher ist, das Kind einfach auf dem Klo sitzend auf den Schoß zu setzen, als schreiend und weinen vor der Tür stehen zu lassen.
An den Arbeitstagen bin ich zwar immer noch Mama, aber ein Stückchen mehr Sabrina, die einfach nur arbeiten geht und ein normales Büroleben lebt. Natürlich schaue ich ungefähr alle 30 Minuten auf mein Handy und warte auf Nachrichten von den Großeltern, die in dieser Zeit auf Max aufpassen, oder zeige stolz Fotos her, die ich via Whats App geschickt bekomme. Logisch, ich vermisse den Zwerg ja. Wäre auch komisch wenn nicht. Wenn mein Arbeitstag dann zu Ende geht, fahre ich nach Hause, parke das Auto vor unserem Haus und kann die innerliche Aufregung nur mäßig unterdrücken, denn ich weiß genau was jetzt passiert: Ich mache die Haustüre auf, höre Maximilians vergnügte Schreie, sehe ihn auf mich zulaufen und spüre ihn auch schon zwei Sekunden später in meinen Armen. Ein wundervolles Gefühl. Es geht ihm gut während ich weg bin, die Omas und Opas schauen auf ihn, aber es ist so so so toll zu wissen, dass man dennoch als Mami untersetzbar ist. So wichtig ist man für Kinder. So geliebt wird man von ihnen.
Mittlerweile bin ich wieder schwanger, ich arbeite noch bis Mai geringfügig, ehe ich wieder im Mutterschutz bin und bis September erst Mal nichts nebenbei arbeiten werde. Auch in dieser Zeit wird mir nicht langweilig werden, da ich ja auch noch blogge und mein Leben als Mama-Bloggerin oder Food-Bloggerin – ganz gleich wie man es sehen will – auch sehr erfüllt ist. Für die Blogbeiträge muss ich Zeit im Alltag einrechnen und diese Zeit nehme ich mir gerne. Denn auch das Bloggen ist, genau wie das Arbeiten – eine kleine Auszeit für mich. Vielleicht wird mir gerade deshalb nicht langweilig zuhause und ich freue mich, dass ich nun noch zwei weitere Jahre zuhause bleiben darf. Aber es kommt ein weiteres Kind, ein zweites. Ich werde dann nicht nur die Mama von Maximilian sein, sondern auch die Mama eines weiteren kleinen Geschöpfes, das ich genauso bedingungslos lieben werde, wie es mich. Ich bin schon neugierig, wie mein Leben dann verlaufen wird. Wie mein Alltag so ist.
Wir haben unseren Sohn für den Kindergarten angemeldet und würden uns freuen, wenn er mit 2 1/2 Jahren in eben diesen gehen kann. Viele fragen sich jetzt bestimmt, wieso ich meinen Erstgeborenen schon so früh in den Kindergarten gebe, wenn ich doch mit einem Baby zuhause bin. Das hat in erster Linie den Grund, dass mein Mann und ich der Meinung sind, dass es Max gut tut, vier Stunden am Tag mit Gleichaltrigen zu spielen. Er soll soziale Kontakte knüpfen, sich Situationen mit anderen Kindern stellen müssen, die ich ihm zuhause nicht bieten kann. Er soll lernen, dass es auch abseits der eigenen Familie Regeln und Vorgaben gibt, die eingehalten werden müssen. Er soll vier Stunden am Tag Spaß haben beim Basteln, Malen, Spielen und Lernen. Wenn ich ihn dann mittags vom Kindergarten abhole, gibt es ganz viel Zeit mit der Familie. Mit seinem Geschwisterchen, mit seiner Mami und mit seinem Papa, wenn der von der Arbeit kommt. Gerne möchte ich auch einen Tag in der Woche einplanen, zB Freitag, wo ich Max nicht in den Kindergarten gebe. Ein Tag den er dann mit mir und seiner Schwester oder seinem Bruder verbringt. Ich bin mir sicher, dass unser Wirbelwind so einiges lernen wird, wenn er – früher als in Österreich in der Regel üblich – in den Kindergarten geht und dass ihn das in seiner Erziehung voran bringt.
Und dann ist da noch der egoistische Part: Ich möchte gerne vier Stunden am Tag für mich und mein zweitgeborenes Kind haben. Zeit, die ich intensiv genießen will, solange ich das kann und bis ich selber wieder arbeiten gehe. Denn wenn auch das Geschwisterchen erst einmal im Kindergarten ist, dann ist es vorbei mit der Zeit zuhause. Dann bin ich wieder zurück im Arbeitstalltag und überlasse meine Kinder dem Kindergarten und danach der Schule. Soweit will ich aber noch gar nicht denken. Da klammere ich mich gedanklich gleich wieder an die Momente, in denen ich nicht alleine am Klo sitze, sondern Gesellschaft habe. Gesellschaft in der schönsten Form, die es gibt: Mit meinem Kind.